Entwicklung eines Vorgehensmodells für Digitalisierungsprojekte in der Intralogistik

  • Technologiebasierte Entwicklungen im Zuge der Digitalisierung schreiten stetig voran und prägen dabei ebenfalls die Arbeitsweise vieler Unternehmen. Keine Branche ist von dieser Entwicklung ausgeschlossen. Aufgrund der zunehmend globalisierten und vernetzten Wertschöpfung sind nahezu alle Wertschöpfungspartner betroffen. Dabei wird die unternehmensübergreifende Logistik durch technischen Fortschritt zunehmend intelligenter und transparenter. (s. STICH ET AL. 2020, S. 18) Dies ist darauf zurückzuführen, dass durch die Optimierung der Wertschöpfungskette im Zuge der Digitalisierung ein erheblicher Beitrag zu geringeren Produktkosten und damit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsposition geleistet wird. (s. MUCHNA ET AL. 2018, S. 154) Die Entwicklung der Logistik und ihrer Teilbereiche wird in den kommenden Jahren durch verschiedene Technologieentwicklungen sowie skalierbare Innovationen geprägt sein. Prognosen, welche Technologien sich durchsetzen werden, sind derzeit schwer abschätzbar. Erst der Praxiseinsatz wird zeigen, welche Entwicklungen Potenzial zur Nutzung haben. (s. UMUNDUM 2020, S. 157) Die Intralogistik als Teilbereich der Logistik steht ebenfalls vor der Erschließung neuer Potenziale. Durch den Einfluss der Digitalisierung und Industrie 4.0 auf die Logistik und die Entwicklung des Feldes Logistik 4.0, wird die Intralogistik effizient und flexibel unter verbesserten Arbeitsbedingungen agieren. (s. FREITAG ET AL. 2015, S. 21) Verkürzte Betriebs- und Lieferzeiten und breitere Produktspektren bei gleichzeitig hohem Servicegrad drängen die Intralogistik in eine immer dynamischere Umgebung, sodass der Drang nach flexibleren Lösungen immer stärker wird. (s. HEISTERMANN ET AL. 2017, S. 13) Für Unternehmen leitet sich die Herausforderung ab den richtigen Zeitpunkt für den Einsatz einer Technologie zu wählen. Unternehmen stehen vor der Entscheidung, entweder mit einem engagierten und frühzeitigen Einstieg in eine Technologie die Gefahr einzugehen, Lehrgeld zu zahlen oder sich mit einem sicherheitsorientierten Handeln in der Gruppe der späten Nachfolger zu positionieren. Die Bewertung der Eignung einer Technologie muss deshalb den Fragen nachgehen, welche Reife die Lösung aufweist, welche Beherrschbarkeit der Technologie vorliegt und welche Risiken bei der Nutzung im Raum stehen. (s. STÖLZLE ET AL. 2018, S. 5). Somit ist in dem Drang nach einer fortschreitenden Digitalisierung, welche im deutschsprachigen Raum unter dem Begriff "Industrie 4.0" zusammengefasst werden kann, eine duale Wirksamkeit zu beobachten. Zum einen erfüllt diese die Funktion als Befähiger für neue Lösungsansätze und der Entwicklung hin zu einer optimierten Wertschöpfungskette. Zum anderen birgt sie neue Herausforderungen, die eine Modifikation bestehender Managementansätze erfordern. (s. KERSTEN ET AL. 2017a, S. 47) Diese Herausforderungen gilt es vor allem in der Intralogistik zu bewältigen, da diese als Zentrum der Logistik fungiert und die gesamte Wertschöpfungskette auf einer funktionierenden Intralogistik aufbaut. Die Leistungsfähigkeit der gesamten Lieferkette wird somit durch die Intralogistik bestimmt. (s. MIEBACH U. MÜLLER 2006, S. 22) Zielsetzung der Arbeit In der Problemstellung wird beschrieben, dass zur erfolgreichen Digitalisierung der Logistik der Zeitpunkt der Umsetzung einer Technologie essenziell ist. Je nach Zeitpunkt der Umsetzung resultiert diese in hohen Kosten für das Unternehmen oder einem Wettbewerbsnachteil. Für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten sind somit neue Managementansätze in der Logistik notwendig. Hierbei ist aufgrund des besonderen Stellenwerts der Intralogistik in der Wertschöpfungskette, diese gesondert zu betrachten. Im Zusammenhang dazu ergibt sich folgende Forschungsfrage: "Wie können Unternehmen Digitalisierungsprojekte in der Intralogistik umsetzen?" Zu Adressierung der beschriebenen Forschungsfrage soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein mögliches Vorgehensmodell zur Realisierung von Digitalisierungsprojekten in der Intralogistik entwickelt werden. Basierend auf einer Analyse der Grundlagen wird die aktuelle Situation der Logistik im Kontext von Industrie 4.0 herausgearbeitet. Weiterhin wird eine Betrachtung von Digitalisierungswerkzeugen und den Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von diesen in der Intralogistik stattfinden und es werden inhaltliche Grundlagen zu Vorgehensmodellen aufgegriffen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird ein domänenspezifisches Vorgehensmodell für Digitalisierungsprojekte in der Intralogistik entwickelt. Abschließend erfolgt eine Validierung des entwickelten Modells.

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Metadaten
Author:Hamza Cifci
Referee:Günther Schuh
Advisor:Jokim Janßen
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2020/11/02
Date of first Publication:2020/11/02
Release Date:2021/05/31
Tag:Intralogistik; Vorgehensmodell
FIR-Number:FIR 9021
Institute / Department:FIR e. V. an der RWTH Aachen
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften