FIR e. V. an der RWTH Aachen
Refine
Year of publication
- 2005 (10) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (7)
- doctorallecture (3)
Language
- German (10)
Is part of the Bibliography
- no (10)
Keywords
- Adaptives System (1)
- Anlagenbau (1)
- Auftragsabwicklung (1)
- Bedarfsmanagement (1)
- Bedarfssteuerung (1)
- Benutzerschnittstelle (1)
- Bestandsreduzierung (1)
- Beständeoptimierung (1)
- Beziehungsmanagement (1)
- Datenkommunikation (1)
Institute
Leicht und einfach zu bedienende Benutzungsschnittstellen sind bislang in der Industrie kaum zu finden. Trotz entsprechender Gestaltungshinweise nach DIN ISO besteht ein hoher Bedarf nach geeigneten Unterstützungsformen wie z. B. intelligenten Benutzungsschnittstellen. In der vorliegenden Dissertationschrift wird eine Methode vorgestellt, eine adaptive Benutzungsunterstützung mittels einer gegerischen Handlungsprädiktion zu realisierein. Aus den theoretischen Grundlagen der Handlungsregulationstheorie sowie der Gestaltung intelligenter Benutzungs- schnittstellen wird hierzu mit dem Aktionsvorhersage-Algorithmus ein vereinheitlichendes sequenzbasiertes Modell hergeleitet. Die eingeführten Bewertungsmaße erlauben den Vergleich unterschiedlicher stochastischer Verfahren aus der Literatur mit zwei neuentwickelten Algorithmen. Dafür werden sowohl allgemeine Referenzdatenbestände als auch eigene Beobachtungsdaten aus dem Anwendungsbeispiel der autonomen Produktionszellen verwendet. Um das Potential der Aktionsvorhersage-Algorithmen zu untersuchen, werden mit einer adaptiven Hilfe bzw. einem adaptiven Tutor unterschiedliche Unterstützungsformen realisiert. Die Evaluation im realen Nutzungskonzept zeigt dabei, dass die adaptiven Unterstützungsfunktionen bei gleicher Effizienz zu einer signifikanten Steigerung der Effektivität führen. Der hier vorgestellte modulare Ansatz zur adaptiven Unterstützung der Mensch-Rechner-Interaktion in einer autonomen Produktionszelle ist auf andere Bereiche übertragbar.
Produktlebenszyklusorientierte Planung und Kontrolle industrieller Dienstleistungen im Maschinenbau
(2005)
Angesichts sinkender Margen im Primärgeschäft und der Angleichung technologischer und qualitativer Produktmerkmale verbindet insbesondere der deutsche Maschinenbau große Hoffnungen mit dem industriellen Dienstleistungsgeschäft. In vielen Unternehmen stellt sich nach der bereits erfolgten Konsolidierung des 'Kundendienstes' bzw. des 'Service', in deren Rahmen vor allem organisatorische Fragen betrachtet wurden, nun die Frage nach dessen Weiterentwicklung. Eine mögliche Antwort liefert das Schlagwort 'Downstream Management': Maschinenbauer sollen möglichst alle Dienstleistungspotenziale, die sich aus der Nutzung ihrer Maschinen im Produktlebenszyklus ergeben, ausschöpfen. Dieser bereits vor einigen Jahren aufgestellte Imperativ stellt jedoch zahlreiche Unternehmen vor neue Herausforderungen. In der Praxis fehlen unter anderem geeignete Konzepte einer systematischen strategischen Planung und Kontrolle, damit das Dienstleistungspotenzial der 'installierten Basis' überhaupt erschlossen werden kann. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der Produktlebenszyklusorientierung des Dienstleistungsgeschäftes. Daher wird ein Konzept zur produktlebenszyklusorientierten Planung und Kontrolle industrieller Dienstleistungen vorgestellt. Die Implementierung des Konzeptes wird vereinfacht, da der Fokus nicht nur auf der Entwicklung eines Planungsverfahrens, sondern auch auf dessen Schnittstellen zum Planungssystem liegt.
Im Rahmen der Dissertation wird gezeigt, in welchem traditionellen Spannungsfeld sich der Maschinen- und Anlagenbau befindet und welche Anforderungen seine verschiedenen Anspruchsgruppen stellen. Eine mögliche Lösung stellen nachhaltige Nutzungskonzepte dar, die sich aus der Integration der Nachhaltigkeit und dem verstärkten und proaktiven Anbieten von Dienstleistungen ergeben. Problematisch gestaltet sich in der betrieblichen Praxis die Umsetzung dieses Ansatzes, für die die enge Zusammenarbeit mit den Wertschöpfungspartnern (WSP) unerlässlich ist. Es gilt daher, enge Beziehungen sowohl zu den Partnern als auch zu den Abnehmern zu etablieren, um eine Abstimmung der Produkteigenschaften mit den spezifischen Bedürfnissen der Kunden zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der Arbeit, Unternehmen bei der Identifikation und Bewertung geeigneter nachhaltiger Nutzungskonzepte, der Identifikation der zu erbringenden Leistungen sowie der Gestaltung der resultierenden Unternehmensbeziehungen zu ihren Partnern im jeweiligen Wertschöpfungsnetzwerk zu unterstützen. Die Ergebnisse werden in ein strategisches Managementsystem gefasst, das in vier Module gegliedert ist.
Ein Austausch aktueller und relevanter Informationen zwischen Produzenten und Lieferanten ist als Schlüssel für die Verbesserung der logistischen Ziele der gesamten Supply Chain anzusehen. Allerdings sind Unternehmen in der Regel nicht dazu bereit, über Bestellungen hinausgehende Informationen auszutauschen, da der zu gewinnende Vorteil nicht abzuschätzen ist. Im Rahmen der Dissertation wird eine Vorgehensweise entwickelt, die es zwei Unternehmen einer Supply Chain ermöglicht, das Potential eines Informationsaustausches abzuschätzen. Zunächst wird ein Beschreibungsmodell abgeleitet, welches die Informationsflüsse und das logistische Verhalten eines Unternehmens beschreibt. Basierend auf diesem Beschreibungsmodell werden Wirkungsdiagramme abgeleitet, welche die Bildung von Bestand und Bestandsschwankungen erklären. Für die entsprechenden Schlüsselelemente werden die Informationen abgeleitet, die prinzipiell ausgetauscht werden sollten, um die Bestandsbildung zu reduzieren. Im letzten Verfahrensschritt werden das Beschreibungsmodell, die Wirkungsmechanismen sowie die Informationsflüsse in ein Simulationsmodell überführt, so dass unterschiedliche Informationsaustausch-Szenarios hinsichtlich der logistischen Ziele miteinander verglichen werden können. Durch Anwendung dieser Vorgehensweise wird kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit gegeben, die finanziellen und organisatorischen Risiken eines Projektes, das den Austausch von Informationen zwischen einem Produzenten und einem Lieferanten zum Ziel hat, deutlich zu reduzieren.
Ziel einer organisatorischen Neuausrichtung längerfristiger Kunden-Lieferanten-Verhältnisse ist eine effizientere wertschöpfende Zusammenarbeit in Produktionsnetzwerken. In dieser Zusammenarbeit besitzt der Kunde in der Regel eine stärkere Position als der Lieferant. Der Kunde im Produktionsnetzwerk bestimmt, zu welchem Zeitpunkt er welche Ware, in welchen Mengen, in welcher Qualität und an welchen Ort geliefert bekommt. Danach muss sich der Lieferant richten. Bei der Gestaltung des Kunden-Lieferanten-Verhältnisses werden daher häufig die Interessen des Lieferanten missachtet, so dass keine Partnerschaft entlang der Wertschöpfungskette vorliegt. Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten des SCM macht es gerade für KMU schwierig, zusammen mit dem Kunden das Kunden- Lieferanten-Verhältnis derart zu gestalten, dass die Interessen beider Seiten in befriedigender Weise berücksichtigt werden. Dieses Problem der Auswahl der Gestaltungsmöglichkeiten logistischer Schnittstellen zwischen Kunden und Lieferanten ist Thema der vorliegenden Dissertation. Um zu einer anforderungsgerechten Lösung zu kommen, wird ein Vorgehenskonzept entwickelt. Dieses Konzept beinhaltet als Basis neben der Aufarbeitung von Gestaltungsmöglichkeiten eine Unternehmenstypologie, die den Zulieferer im Produktionsnetzwerk beschreibt. Ausgehend von der Typologisierung wird die Anzahl der Gestaltungsmöglichkeiten eingegrenzt, um über eine unternehmensspezifische Zielgewichtung ihre Eignung bewerten zu können. Dementsprechend wird zusätzlich eine Bewertungsmethode entwickelt. Betriebliche Fachleute erhalten mit dieser Systematik eine Entscheidungsunterstützung bei dem schwierigen, aber erfolgsentscheidenden Schritt der Auswahl der geeigneten Gestaltungsmöglichkeiten der logistischen Schnittstellen im Produktionsnetzwerk.
Typologie und Erklärungsansätze für Strukturen der Planung und Steuerung in Produktionsnetzwerken
(2005)
Ziel der Forschungsarbeit ist es einen Rahmen zur systematischen Strukturierung und Beschreibung von Produktionsnetzwerken zu entwickeln, empirisch gestützte Typen von Produktionsnetzwerken zu bilden und Wirkzusammenhänge und Erklärungsmodellansätze abzuleiten. Damit wird ein Beitrag geleistet, einerseits SCM- Konzepte besser theoretisch abzusichern und andererseits Modellbildungen und empirische Arbeiten im Methodenrepertoire der SCM-Forschung zu verankern. Mit den fünf statistisch ermittelten Typen von Produktionsnetzwerken steht der industriellen Praxis ein Hilfsmittel zur Systematisierung von Netzwerkstrukturen zur Verfügung. Die Typen stellen Ansatzpunkte für eine Gestaltung der Planung und Steuerung in Produktionsnetzwerken dar. So kann z.B. die betriebsorganisatorische Gestaltung von Beschaffungs-, Produktions- und Distributionsaktivitäten oder die Gestaltung der sie unterstützenden betrieblichen Anwendungssysteme methodisch unterstützt werden.
Der Wettbewerb findet nicht mehr ausschließlich innerhalb nationaler oder regionaler Märkte statt. Dies hat zum Aufbau weltweiter Produktionsnetzwerke geführt. Eine Folge dieser Entwicklung sind steigende Koordinationsanforderungen innerhalb der Auftragsabwicklungskette. Die Betrachtung des gesamten intra-organisationalen Produktionsnetzwerks anstelle der einzelnen Unternehmenseinheit rückt daher verstärkt in den Mittelpunkt. Der Bedarf an einem effizienten Supply Chain Management in solchen Produktionsnetzwerken ist daher offensichtlich. Mit der organisatorischen Gestaltung und Implementierung der erforderlichen Koordinationsprozesse haben aber viele Unternehmen erhebliche Probleme, wobei sich insbesondere die Gestaltung der Informationsflüsse innerhalb des Netzwerkes als schwierig erweist. Gegenstand der vorliegenden Dissertation ist es, die kontextspezifische Gestaltung einer übergeordneten Koordination in intra-organisationalen Produktionsnetzwerken methodisch zu unterstützen. Die Gestaltung ganzheitlicher und durchgängiger Informationsflüsse sowie die Entwicklung eines Entscheidungsmodells zur Unterstützung der fallspezifischen Auswahl der relevanten Koordinationsschwerpunkte stehen hierbei im Vordergrund. Die Arbeit zielt somit auf die Beantwortung der Frage, wie die standortübergreifende Koordination unter Berücksichtigung nutzen- und aufwandsorientierter Aspekte gestaltet werden kann. Erste Erfahrungen zeigen, dass der Nutzen der Methode zum einen aus der schnellen und mit geringem Aufwand verbundenen Auswahl relevanter Koordinationsschwerpunkte sowie zum anderen aus der effektiven Gestaltungsunterstützung bei der Konzeption einer durchgängigen prozessorientierten Auftragsabwicklung resultiert.