Schriftenreihe Rationalisierung und Humanisierung
Refine
Year of publication
- 2004 (14) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (14)
Language
- German (14)
Is part of the Bibliography
- no (14)
Keywords
- Abfallentsorgungsbetrieb (1)
- Abfallwirtschaft (1)
- Ablaufoptimierung (1)
- Algorithmus (1)
- Arbeitsanforderung (1)
- Arbeitsplanerstellung (1)
- Arbeitssystemgestaltung (2)
- Arbeitsvorbereitung (1)
- Arbeitswissenschaft (1)
- Aufgabenintegration (1)
Institute
63
Im Rahmen der Produktionsplanung und -steuerung avancieren kurze Durchlaufzeiten, geringe Bestände, eine hohe Termintreue bei gleichzeitig hohem Durchsatz verstärkt zu wettbewerbsentscheidenden Faktoren. Einen wichtigen Einfluss auf diese logistischen Zielgrößen übt die Losplanung aus, bestehend aus Losgrößen- und Lossequenzplanung. Die Auswirkungen der Losplanung auf den Fertigungsablauf lassen sich allerdings nicht hinreichend monetär quantifizieren, so dass in den ausschließlich kostenbasierten Verfahren zur Losplanung logistische Zielgrößen nicht ausreichend Beachtung finden. In der Losplanung wird über die Festlegung der Arbeitsstundeninhalte auf den verschiedenen Arbeitssystemen und der Auflagezeitpunkte der einzelnen Lose die Streuung der Belegungszeiten der nacheinander zu fertigenden Lose und damit die Höhe der ablaufbedingten Liegezeiten im Planungszeitraum determiniert. Entscheidend ist es in diesem Zusammenhang, ob es in der Losplanung gelingt, die Arbeitsstundeninhalte der nacheinander am Enpass zu fertigenden Lose zu harmonisieren, d.h. einander anzugleichen. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor ein Verfahren zur Losplanung, mit dem die Rahmenbedingungen für die anschließende Feinplanung verbessert und damit die Erzielung einer hohen logistischen Leistungsfähigkeit bei Beachtung der Wirtschaftlichkeit wirksam unterstützt werden.
62
Die Entwicklung von Produkten wird heute in vielfältiger Art und Weise mit rechnerbasierten Werkzeugen unterstützt. Mit der modernen Informationstechnik wurde die Voraussetzung geschaffen, auch eine Fülle miteinander vernetzter Daten komplexer technischer Produkte beherrschen zu können. Versteht man Konstruieren als das Vorausdenken eines zu schaffenden technischen Objektes unter Berücksichtigung vorgegebener Nebenbedingungen, dann sind für solche Arbeitsprozesse die kognitive Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Kreativität zentrale Anforderungen. Trotz der informationstechnischen Weiterentwicklung bleibt daher der Mensch auch zukünftig unverzichtbares Element eines jeden Produktentwicklungsprozesses. Der in dieser Publikation vorgestellte Gestaltungsansatz greift die Schwachpunkte bisheriger Konzepte auf und orientiert sich an der Rolle des Menschen als interaktiver Problemlöser in der Produktentwicklung. Dabei wird das Ziel verfolgt, zum einen durch eine aufgabenangemessene Wissensrepräsentation die menschliche Informations- verarbeitung zu unterstützen, zum anderen aber auch Aspekten kooperativer Tätigkeitszusammenhänge im interdisziplinären Produktentwicklungsteam im Sinne des Simultaneous Engineering gerecht zu werden. Der Autor nutzt dazu Erkenntnisse der Kognitionsergonomie, der klassischen Konstruktionsmethodik sowie Ergebnisse empirischer Untersuchungen von Konstruktionsprozessen und setzt sich kritisch mit Expertensystemen und Konzepten der Künstlichen Intelligenz auseinander. Die als Ergebnis abgeleitete Architektur eines Konstruktionssystems und der aufgaben- orientierten Wissensrepräsentation ist in zwei Gestaltungszyklen Gegenstand der prototypischen Umsetzung. Mit der umfassenden Evaluation durch zahlreiche Produktentwicklungsexperten unterschiedlichen fachlichen Hintergrunds liefert der Verfasser den Nachweis der Tragfähigkeit des gewählten Cognitive-Engineering- Ansatzes. Die erreichte kognitiv-ergonomische Systemgestaltung verbindet somit Ergebnisse arbeitswissenschaftlicher Forschung mit den anwendungsorientierten Anforderungen der Praxis für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Produktentwicklung. (Sdt)
66
Concurrent Engineering (CE) und verwandte Konzepte zur Parallelisierung bzw. Integration von Produkt- und Prozessgestaltung zielen auf eine Verkürzung der Produktentstehungszeiten bei gleichzeitiger Senkung der Herstellkosten und Verbesserung der Produktqualität. Um die Potentiale derartiger Ansätze voll ausschöpfen zu können, sind u. a. Instrumente erforderlich, die eine frühzeitige konzeptive Gestaltung des Produktionssystems unterstützen. Mit der Entwicklung und EDV-technischen Realisierung des vorgestellten Systems zur prospektiven Arbeitsgestaltung in CE (Space+) liefert die Autorin einen Beitrag zur Aufhebung des methodischen und instrumentellen Defizits der CE-Forschung im Bereich der motivations- und lernfördernden Arbeitssituationen. Den Schwerpunkt bildet die analytische Beschreibung der Kriterien 'Persönlichkeitsentwicklung / Persönlichkeitsentfaltung'. Dazu werden die Merkmale lern- und motivationsfördernder Tätigkeiten systematisch selektiert und geordnet. Unter Bezug auf arbeitspsychologische, bedingungsbezogene Ansätze und Verfahren werden die relevanten Humankriterien durch die Festlegung von Einzelkriterien, relativen Kennwerten und Bewertungsvorschriften operationalisiert. Mit Space+ steht ein System zur Verfügung, das auf die spezifischen Bedingungen einer CE-Umgebung zugeschnitten ist und bereits in frühen Phasen der Produktionsgestaltung eine prospektive Modellierung und Bewertung von Produktionsaufgaben und -tätigkeiten im Hinblick auf die genannten Kriterien ermöglicht.
61
Gegenstand der vorliegenden Dissertation bildete u. a. die Fragestellung, wie groß eine virtuelle Information in einer erweiterten Realität (Augmented Reality) zu skalieren ist, um in einem Arbeitssystem 'Produktion und Service' eine benutzerfreundliche Informationsaufnahme mit einem optischen kopfbasierten Laserretinaldisplay (VRD) sicherzustellen. Ausgehend von der sachlogischen Überlegung der beiden Extremsituationen einer virtuellen Einblendung, dass zu kleine Darstellungsgrößen eine Nichterkennbarkeit der virtuellen Information und zu große Darstellungsgrößen eine Verdeckung und damit eine Nichterkennbarkeit der realen Szene bedingen, wurden zwei Experimente durchgeführt und ausgewertet. Die ermittelten Erkenntnisse im Hinblick auf den Einfluss der virtuellen Darstellungsgröße für ein Laserretinaldisplay sowie der Wahl des Head Mounted Display (HMD) auf die Informationsentnahmeleistung werden ausführlich dargestellt.
70
In Kooperationen und insbesondere in Unternehmensnetzwerken spielen persönliche Kontakte der beteiligten Personen in den Partnerunternehmen eine bedeutende Rolle. Der Gestaltung von Kooperationen liegt allerdings bis dato die Annahmen zugrunde, dass neue Netzwerke aufgebaut werden. Vorhandene Strukturen zwischen Unternehmen werden nicht betrachtet. Für bereits kooperierende Unternehmen stellt sich somit die Frage, welche potenziellen Kooperationsaktivitäten unter den gegebenen Rahmenbedingungen bestehen und wie diese zu bewerten sind. Die vorliegende Dissertation stellt daher eine Methode vor, die es ermöglicht, Kooperationspotenziale in bereits bestehenden zwischenbetrieblichen Beziehungen zu identifizieren. Aus den theoretischen Grundlagen der Kooperationsgestaltung wird ein Metamodell der Unternehmenskooperation abgeleitet, das grundlegende Zusammenhänge zwischen Kooperationspartnern für unterschiedliche Zielsetzungen einer Kooperation definiert. Durch die Operationalisierung der darin enthaltenen Merkmale konnte somit der Zusammenhang zwischen Ausprägungen eines Netzwerkes und potenziellen Zielsetzungen dieses Netzwerkes aufgedeckt werden. Diese Methode ist für ein reales Netzwerk der Automobilzulieferindustrie angewandt und umfassend evaluiert worden.
71
Die industrielle Wertschöpfung ist durch eine zunehmende Bedeutung technischer Dienstleistungen geprägt. Vor dem Hintergrund steigenden Wettbewerbs und der Konzentration produzierender Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen streben viele technische Dienstleister an, sich als Anbieter von umfassenden Leistungsbündeln - sogenannten Systemdienstleistungen - strategisch neu zu positionieren. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Erzielung von Synergieeffekten gegenüber dem Angebot von Einzeldienstleistungen sowohl intern als auch auf Seite der Kunden ein. Um die vielfältigen Synergiepotentiale von Systemdienstleistungen effizient, effektiv und reproduzierbar bei der Konzeption zu berücksichtigen, müssen diese im Rahmen eines systematischen Innovationsprozesses adressiert werden. Insbesondere bei der Definition der Leistungsinhalte von Systemdienstleistungen besteht ein Bedarf an methodischer Unterstützung. In der Dissertation wird ein aus dieser Motivation heraus entwickeltes Verfahren beschrieben, mit dem das Leistungsspektrum technischer Dienstleister systematisch anhand von direkt nachvollziehbaren Kriterien analysiert und hinsichtlich inhaltlicher sowie organisatorischer Aspekte strukturiert werden kann. Die praktische Anwendung des Verfahrens wird an Fallbeispielen demonstriert, so dass neben der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themas auch der Industrie Ansätze und Hintergründe zur Konzeption von technischen Systemdienstleistungen vermittelt werden.
68
Der sich im Umbruch befindende Markt für technische Dienstleistungen stellt hohe Anforderungen an die Anbieter entsprechender Leistungen. Insbesondere die Forderung einer großen Anzahl von Kunden nach integrierten Problemlösungen und Systemdienstleistungen einerseits und kundenindividuellen Konzepten andererseits führt zu einer steigenden unternehmensinternen Komplexität bei entsprechenden Anbietern. Insofern sehen sich technische investive Dienstleister einem wachsenden Spannungsfeld von 'Varietät und Komplexität' ausgesetzt, welches sie in den kommenden Jahren zu meistern haben werden. Auf Basis dieser Erkenntnis wurde ein Vorgehensmodell zur Gestaltung modularer Dienstleistungsfamilien entwickelt. Eine hohe Praktikabilität und Anwendbarkeit für Unternehmen wurde durch eine, sich streng an den Anforderungen der Praxis orientierende Entwicklung des Vorgehensmodells sichergestellt. Gleichzeitig genügt die Entwicklungsmethodik wissenschaftlichen Kriterien im Sinne einer möglichst großen Nachvollziehbarkeit, durch das Verfolgen eines konstruktivistischen Ansatzes. Das Vorgehensmodell selbst wurde aus verschiedenen Teillösungen zusammengesetzt, die jeweils unter Berücksichtigung einzelner Anforderungen entwickelt wurden. Diese Entwicklung erfolgte 'vom Groben ins Detail', mit dem Ziel, Iterationen zu vermeiden. Als Ergebnis wird ein auf dem Systems Engineering Ansatz beruhendes Vorgehensmodell präsentiert, welches durch ein Objektmodell ergänzt wird. Insofern können die prinzipiellen Voraussetzungen eines systemgestaltenden Vorgehens erfüllt werden. Die Überprüfung der Praktikabilität des entwickelten Vorgehensmodells erfolgte durch eine breit angelegte Expertenbefragung, sowie durch die Anwendung des Vorgehensmodells im Rahmen dreier praktischer Fallbeispiele. (Lm)
53
Die Produktion in flexiblen Netzwerken gewinnt bei der Herstellung kundenindividueller Varianten zunehmend an Bedeutung. Dies erfordert von den Unternehmen die flexible Vernetzung der betrieblichen Ressourcen in Abhängigkeit von der aktuellen Auftragslage. Nicht selten stehen somit betriebliche Planer vor der Aufgabenstellung, täglich oder wöchentlich innerbetriebliche Produktionsnetzwerke zu gestalten. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Dissertation am Beispiel der Elektronikbranche ein anforderungsgerechtes Instrumentarium zur Gestaltung innerbetrieblicher Produktionsnetzwerke entwickelt. Durch den Einsatz des Instrumentariums wird der betriebliche Planer in die Lage versetzt, unter Berücksichtigung unternehmensinterner und -externer Randbedingungen auf Grundlage der marktseitig vorgegebenen Variantenvielfalt, Logistikleistung und aktuellen Auftragslage Vorschläge für die Dauer und Zusammensetzung innerbetrieblicher Produktionsnetzwerke zu generieren. Neben einer systematischen Vorgehensweise zur Gestaltung von Produktionsnetzwerken werden Kriterien und geeignete Bewertungsmethoden identifiziert, anhand derer Gestaltungsalternativen bewertet werden können. Um den Prozess der Gestaltung und Bewertung möglichst transparent zu gestalten, wird ein Softwareprototyp entwickelt, der die Datenerfassung, -aufbe- reitung und -bewertung unterstützt. Zielgruppe sind Unternehmen, die über ein vergleichsweise großes Variantenspektrum verfügen und innerbetriebliche Produktionsnetzwerke einführen möchten. Durch die Anwendung des Instrumentariums kann der Aufwand für die Gestaltungsphase reduziert und die vormals eher subjektive Bewertung von Produktionsnetzwerken objektiviert werden. Bisher ungenutzte Rationalisierungspotentiale lassen sich auf diese Weise erschließen. (Hartweg)
59
In der zunehmend durch den tertiären Sektor geprägten Investitionsgüterwirtschaft wird die Fähigkeit zur systematischen Entwicklung erfolgreicher technischer Dienstleistungen zum kritischen Erfolgsfaktor. Allerdings fehlt noch eine systematische Vorgehensweise, die die Entwicklung von technischen Dienstleistungen unterstützt. Daher werden im Rahmen des Service Engineering zur Zeit die konzeptionellen Grundlagen für die Entwicklung von technischen Dienstleistungen erarbeitet. Ausgangspunkt ist dabei die These, dass technische Dienstleistungen ähnlich professionell wie technische Sachgüter entwickelt werden können. Eine solche Architektur für das Service Engineering zur Entwicklung von technischen Dienstleistungen, die alle notwendigen Komponenten auf einem praktikablen Anwendungsniveau enthält, wird in dieser Schrift konzipiert.
67
Die Planung von Sammlung, Umschlag und Transport, die unter dem Begriff Abfuhrplanung zusammengefasst wird, ist von großer Bedeutung für eine wirtschaftliche Durchführung der kommunalen Abfallentsorgung. Die Abfuhrplanung wird bis heute häufig zu einem großen Teil manuell durchgeführt. Dies verursacht einen großen zeitlichen, personellen und monetären Aufwand. Im Rahmen dieser Dissertation wird ein rechnergestütztes Verfahren zur Abfuhrplanung in der kommunalen Abfallentsorgung entwickelt. Dieses Planungsverfahren beinhaltet die Tourenplanung mit verschiedenen Restriktionen bzgl. Einsatzzeit und Ladekapazität der Sammelfahrzeuge. Darüber hinaus werden neben unterschiedlichen Abfuhrrhythmen auch die Einsatzmöglichkeiten von Wechselcontainern berücksichtigt. Die verwendete Optimierungsmethode Simulated Annealing gehört zu den general iterative nondeterministic algorithms, die sich in der Forschung und Praxis schon vielfach bewährt haben. Der mögliche Nutzen eines solchen rechnergestützten Planungsverfahrens wird exemplarisch anhand eines Fallbeispiels dargestellt. Bei der Entwicklung des Planungsverfahrens ist besonders auf eine logische und methodische Vorgehensweise geachtet worden, die detailliert erläutert wird. Diese Vorgehensweise sichert einerseits eine realitätsnahe Modellierung der Problemstellung und andererseits eine effektive Lösung des Modells und des zugrundeliegenden Planungsproblems.